Fernstudium Sozialinformatik

Das Fernstudium Sozialinformatik ist an deutschen Hochschulen zwar eher selten vertreten, eröffnet Berufstätigen aber durchaus interessante Perspektiven. So wird eine Brücke zwischen der Informatik und den Sozialwissenschaften geschlagen, obwohl diese beiden Wissenschaften auf den ersten Blick absolut nichts gemeinsam haben. Folglich stellt sich die Frage, welchen Sinn eine solche Kombination macht. Wer sich jedoch intensiver mit der Informatik in der sozialen Arbeit auseinandersetzt, erkennt durchaus, dass sich beide Bereiche gewissermaßen gegenseitig befruchten und zum Teil vollkommen neue Blickwinkel bereithalten.

Der Studiengang Sozialinformatik

Bereits seit den 1990er-Jahren existiert die Sozialinformatik als eigenständige Disziplin und nimmt sich der Herausforderungen an, die sich durch den Einsatz moderner IT in sozialen Organisationen ergeben. Die soziale Arbeit greift immer häufiger auf aktuelle Technik zurück und nutzt die Informatik als Instrument für verschiedene Maßnahmen. Zentrales Ziel der interdisziplinär angelegten Wissenschaft ist die Qualifikation von Experten für die Mensch-Computer-Interaktion. Dabei geht es gleichzeitig um die Durchführung von Maßnahmen der Sozialarbeit mithilfe informatischer Systeme. Im sozialen Sektor sowie in der öffentlichen Verwaltung sind Spezialisten der Informatik mit sozialwissenschaftlichem Bezug immer häufiger gefordert. Das betreffende Studium setzt sich unter anderem mit den folgenden Inhalten auseinander:

  • Informatik
  • Sozialwissenschaften
  • Interaktionsinformatik

Ein wichtiger Aspekt der sozialen Informatik ist die Rolle der Informatik als Instrument der klassischen Sozialarbeit. Darüber hinaus rücken aber auch die Auswirkungen technologischer Entwicklungen auf soziale Strukturen in den Mittelpunkt des Interesses. Soziale Netzwerke sind ein gutes Beispiel dafür, wie sich soziale Interaktionen durch moderne Informationstechnologien nachhaltig verändern. Derartige Prozesse können ebenfalls Gegenstand der wissenschaftlichen Sozialinformatik sein, die sich an immer mehr Hochschulen als Vertiefung oder auch eigenständiger Studiengang durchsetzt.

Sozialinformatik berufsbegleitend studieren

Wer im sozialen Bereich tätig ist und tagtäglich Menschen in schwierigen Lebenssituationen betreut, muss schon allein zur Datenerfassung und Verwaltung der einzelnen Fälle auf Computertechnik zurückgreifen. Der Einsatz moderner Informations- und Kommunikationstechnik ist folglich für Sozialarbeiter absolut unverzichtbar. Wer das darüber hinaus gehende Potenzial der Sozialinformatik für die soziale Arbeit erkannt hat und sich dementsprechend fortbilden möchte, sollte darüber nachdenken, berufsbegleitend zu studieren.

Das Fernstudium zum Bachelor of Science in Sozialinformatik

An der einen oder anderen Hochschule in Deutschland wird das Fernstudium Informatik zum Bachelor of Science in Sozialinformatik angeboten und richtet sich an all diejenigen, die ein grundständiges Informatikstudium mit konkretem Bezug zum Sozialwesen neben dem Beruf absolvieren möchten. Mindestens sechs, zumeist aber mehr, Semester muss man dafür einplanen. Üblicherweise erfordert ein Bachelor-Studium lediglich eine Hochschulzugangsberechtigung. Beruflich Qualifizierte sowie Absolventen einer beruflichen Aufstiegsfortbildung haben aber ebenfalls Zugang zu dieser Hochschulausbildung. Eine Besonderheit dieser Disziplin besteht oftmals darin, dass sie darüber hinaus noch eine gewisse Berufserfahrung im sozialen Bereich voraussetzt. Ein wesentlicher Vorteil des Bachelor-Fernstudiums Sozialinformatik besteht darin, dass die akademische Ausbildung flexibel mit der praktischen Arbeit in der Sozialwirtschaft kombiniert werden kann.

Karrierechancen und Gehalt in der Sozialinformatik

Ein großes Interesse an sozialen sowie informationstechnischen Themen sollte unbedingt vorhanden sein, wenn es um die Aufnahme eines grundständigen Fernstudiums der sozialen Informatik geht. Darüber hinaus spielen die Karrierepläne eine nicht unwesentliche Rolle, denn die zusätzliche Belastung eines mehrjährigen Studiums neben dem Beruf nimmt man natürlich nur auf sich, wenn man sich berufliche Vorteile erhofft. Die noch recht junge und zugleich sehr zukunftsorientierte Disziplin der sozialen Informatik eröffnet erfolgreichen Absolventen vielversprechende Karrierechancen. In der Verwaltung finden sie ebenso wie im Bereich der Software-Entwicklung für die Sozialwirtschaft Beschäftigungsmöglichkeiten. Nachfolgend finden sich einige typische Einsatzgebiete:

  • Software-Beratung in sozialen Einrichtungen
  • Konzeption und Betreuung von Dokumentations- und Datenbanksystemen für die Sozialwirtschaft
  • IT-Leitung im Sozialwesen
  • Entwicklung barrierefreier Software
  • Programmierung mobiler Anwendungen für den sozialen Bereich
  • Gestaltung von virtuellen Beratungsplattformen

Das Gehalt in der Sozialinformatik betreffend existiert eine recht große Bandbreite, die sich aus den unterschiedlichen Arbeitsfeldern, der Vorbildung und Berufserfahrung ergibt. Durchschnittlich kann man durchaus mit einem Verdienst von etwa 50.000 Euro brutto im Jahr rechnen.

Sie fanden diesen Beitrag hilfreich?
5/51 rating